Ich glaube, ich könnte hingehn und mit den Tieren leben, sie sind so still und
beschlossen in sich,
Ich stehe und schaue sie an, lange und lange.

Sie schwitzen und wimmern nicht über ihre Lage,
Sie liegen nicht wach im Dunkeln und weinen über ihre Sünden,
Sie empören mich nicht durch Erörterungen ihrer Pflichten vor Gott,
Keines ist unzufrieden, keines besessen von dem Wahnsinn, Dinge besitzen zu
wollen,
Keines kniet vor dem andern oder vor seinesgleichen, das vor tausend Jahren
gelebt,
Keins ist Respektsperson oder unglücklich auf der ganzen Erde.
So zeigen sie mir Verwandtes und ich nehme es an,
Sie bringen mir Zeichen meiner selbst und erweisen sie deutlich an sich.
Ich möchte wissen, woher sie solcherlei Zeichen haben;
Bin ich vor unermeßlicher Zeit diesen Weg gegangen und ließ sie fallen?
Ich selbst — vorrückend damals und jetzt und ewig,
Sammelnd und offenbarend immer mehr und geschwind,
Unbegrenzt und von jeder Gattung und ihresgleichen mit ihnen,
Nicht zu vornehm für sie, die mir die Zeichen meiner eigenen Vergangenheit
bringen,
Hier mir nun aussuchend einen, den ich liebe, um brüderlich mit ihm zu gehn:

Ein riesiges Prachtstück von Hengst, frisch und empfänglich für meine
Liebkosung,
Kopf hoch in der Stirn, breit zwischen den Ohren,
Glieder geschmeidig und glänzend, der Schweif fegt den Boden,
Die Augen voll funkelnder Bosheit, fein geschnitten die leicht beweglichen Ohren.

Seine Nüstern blähn sich, wie meine Fersen ihn fassen,
Seine wohlgestalteten Glieder beben voll Lust, wie wir im Kreise jagen hin und
zurück.

Nur eine Minute benutz ich dich, Hengst, dann laß ich dich frei,
Was brauche ich deinen Galopp, da ich ihn selbst überhole?
Stehend oder sitzend sogar komm ich schneller voran als du.